Das Gebot, den Nächsten zu lieben, ist nicht identisch mit dem, das uns gebietet, unseren Gott zu lieben, denn Gott müssen wir in sich selbst und um Seiner selbst willen lieben, den Nächsten hingegen nicht in sich und für sich, sondern in Gott und um Seinetwegen. Es ist ihm jedoch ähnlich, insofern sich das eine nicht ohne das andere erlangt und beide sich auf Gott beziehen, das erste indirekt und das zweite direkt.

Gemäß diesem wahrhaftigen Gebot müssen wir uns gegenseitig liebend in dieser Welt leben, so, wie wir einst im Himmel vereint leben werden. Auch ist es zu unserem eigenen Nutzen, meine Töchter, denn Gott, so wie Er uns gebietet, die anderen zu lieben, gebietet Er jedem der anderen, uns zu lieben; wenn wir das ins Werk setzen, sind wir sicher, daß wir uns alle gegenseitig lieben werden.

Die Nächstenliebe, meine Töchter, ist in besonderer Weise wichtig, sie ist das zweite Gebot, auf das sich das ganze göttliche Gesetz zurückführt - nach dem, unseren Gott zu lieben.

Es ist göttlicher Wille, daß wir den Nächsten in Gott und um Gottes willen lieben, so wie Gott uns geliebt hat. Wir sind verpflichtet, unsere Brüder zu lieben, weil diese Liebe unzertrennbar mit der Liebe Gottes vereint ist; mehr noch - Er nimmt als Ihm erwiesen die Liebe an, die wir dem Nächsten schenken.

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ultimo aggiornamento 05 settembre, 2013