31. OKTOBER 1965

Einige Schriften der Madre, die die ersten Jahre des Heiligtums begleiten

– 7° – Die feierliche Eröffnung und Weihe des Tempels

Das Heiligtum war mit dem Bau des großen Tempels (der jetzigen Basilika uns Krypta) fertiggestellt und konnte am 31. Oktober 1965 eröffnet und geweiht werden, nur 14 Jahre nach der Errichtung des Heiligtums der ursprünglichen Kapelle. Die Chroniken der Zeit sprechen von etwas Feierlichem und einer großen Anerkennung von Seiten der Kirche (mit der Präsenz von Bischöfen aus aller Welt), von einem „Triumph der Barmherzigen Liebe". Und auch uns erscheint es so. Wir können uns vorstellen, dass es für die Madre nicht einfach war, diesen Wunsch Gottes durchzuführen und die Schwierigkeiten, die sie überwinden musste, waren nicht nur finanzieller Art; in dieser Ausgabe der Zeitschrift berichten wir (auf S. 17) über einige Ereignisse während des Baus, hier nun nur drei Briefe aus dem Jahr 1962.

 

 

Collevalenza, 20. Juni 1962

(El pan 19, 2433-2446)

An Seine Eminenz, den hochw. Kardinal Luigi Traglia

Vikariat - Rom

Verehrter Prälat und Vater,

ich richte mich erneut an Ihre Eminenz, weil ich mich bezüglich der Realisierung eines Wunsches des guten Jesus in Schwierigkeiten mit dem Herrn Bischof von Todi befinde.

Als Seine Exzellenz am vergangenen 25. April nach Collevalenza zum Pastoralbesuch ins Heiligtum kam, weiß nur der gute Jesus, was ich gelitten habe. Mein Vater, ich sah mich aufgrund meines Charakters, den Ihre Eminenz ja bereits gut kennt, genötigt mit dem ehrwürdigen Bischof von Todi als Oberem offen über alles zu reden.

Ich habe über die neue Kirche gesprochen, die hier neben dem aktuellen Heiligtum entstehen soll; an bestimmten Tagen fasst das Heiligtum nur ein Fünftel der Pilger, die kommen.

Ich habe Seiner Exzellenz wiederholt, was ich zu S.E. Msgr. De Sanctis gesagt hatte, nämlich dass das Heiligtum zu klein für die Pilger wäre, die eines Tages kommen würden, da dies das einzige Heiligtum der Barmherzigen Liebe auf der ganzen Welt ist, und dass es deshalb nötig sein wird, eine größere Kirche zu bauen. Auf all das hatte mir der leider verstorbene Msgr. De Sanctis geantwortet, dass für Collevalenza die Kirche, die bereits existierte, schon zu groß sei. Dies, Eminenz, verletzte mich ein bisschen und ich antwortete, dass der Herr, weil er so groß ist, keine kleinen Dinge verlangen kann. In der Tat konnte er 1959 bei der Einweihung des Heiligtums feststellen, dass es klein war, so dass er sagte: Jetzt verstehe ich, dass eine größere Kirche notwendig ist.

Am vergangenen 25. April habe ich all das Seiner Exzellenz, dem Bischof von Todi wiederholt, um ihm mitzuteilen, dass der gute Jesus mir gesagt hatte, dass jetzt der Moment gekommen sei, die Arbeiten an der Vergrößerung des Heiligtums zu beginnen und „neben diesem eine große Basilika zu errichten."

S.E. Msgr. Fustella antwortete mir: „Ich glaube nicht, Madre, dass der Moment gekommen ist, das Heiligtum zu vergrößern, denn wir wissen noch nicht, ob es in zehn Jahren immer noch zu klein ist oder sogar eine unnütze Kopie des aktuellen; deshalb rate ich Ihnen, jetzt nichts zu tun."

Als ich den Widerstand von S.E. sah, habe ich ihm als Oberen alles offen dargelegt und gesagt: Exzellenz, ich weiß durch unseren Herrn, dass das Heiligtum klein sein wird und auch dasjenige, das man bauen soll, wird noch zu klein sein, weil Grund fehlt: auch die Basilika wird immer noch zu klein sein, denn zu diesem Heiligtum werden Pilger aus aller Welt kommen. Ich bitte Sie, Exzellenz, mir als Oberer nicht einen Rat, sondern einen Befehl zu geben, denn solange ich lebe, werde ich die Befehle des guten Jesus nur aufgrund von zwei höheren Kräften nicht erfüllen: aufgrund einer Anordnung meines geistlichen Vaters oder aufgrund einer Anordnung eines kirchlichen Oberen."

Nun habe ich diesen Brief vom ehrwürdigen Bischof von Todi erhalten, aber mir ist nicht danach, die Arbeit aufzugeben, um diesen Wunsch des Herrn zu erfüllen, denn meiner Meinung nach gibt er mir in diesem Brief keine Anordnung, sondern einen Rat.

Was den finanziellen Teil angeht, über den Seine Exzellenz mir seine Besorgnis ausgedrückt und gesagt hatte: "Wissen Sie, Madre, dass die neue Kirche mehr als 150 Millionen kosten wird" habe ich geantwortet: „Nein, Exzellenz: der gute Jesus sagt, dass sogar 250 Millionen nicht reichen werden; aber machen sie sich keine Sorgen, denn immer wenn der gute Jesus mir etwas aufgetragen hat, hat er auch für das dazu Nötige gesorgt."

In Wahrheit, Eminenz, als ich der Firma Di Penta das Projekt für die neue Konstruktion vorgestellt habe und kein Geld dafür hatte, antwortete mir der Herr Pasquale Di Penta: „Die Firma wird für die Bezahlung aufkommen; die Firma oder ich persönlich", wie Sie, Eminenz, aus der Kopie des Briefes vom Herrn Lino Di Penta sehen können.

Am Christkönigsfest des letzten Jahres 1961 war Seine Eminenz, Kardinal Luigi Copello, hier im Heiligtum und als er sah, dass zahlreiche Personen gezwungen waren, im Hof des Internats zu bleiben, weil im Heiligtum kein Platz mehr war, wiederholte er ständig: „Diese Kirche ist zu klein, es ist dringend nötig, eine größere zu bauen." Und nun: was soll ich tun, Eminenz? Ich bitte Sie, helfen Sie mir, wie Sie es getan haben als es um die Verehrung der Barmherzigen Liebe ging, und wie Sie es immer getan haben, in allen schwierigen Situationen, die der gute Jesus mit präsentiert hat.

Wie sehr leide ich, Eminenz, beim Gedanken, dass der gute Jesus von mir verlangt hat, diese Arbeit in der Diözese von Todi und nicht in Rom durchzuführen, wo ich einen Vater hatte, der sich immer als Vater erwiesen hat. Ich vertraue immer noch sehr, Eminenz, auf Ihren mächtigen Schutz und Ihre Hilfe, um einen mir so heiligen und wertgeschätzten Auftrag zu erfüllen: einen Wunsch des guten Jesus.

Ich lege Ihnen, Eminenz, eine Kopie des Briefes bei, den ich an S. E., den Bischof von Todi, geschrieben habe und bitte Sie, mein Vater, Fürsprache dafür zu halten, dass sich der Wille guten Jesus erfüllen kann. Ich habe daran gedacht, auch an S.E. Msgr. Pietro Parente zu schreiben, da er nicht nur mich, sondern auch die Situation in Umbrien gut kennt, um zu sehen, ob er etwas für das Heiligtum tun kann, aber ich werde es nicht tun, ohne vorher den Rat Ihrer Eminenz erhalten zu haben.

Nun, da ich gesehen habe, dass es mir I.E. mit dieser Antwort vom 17. Juni nicht verbietet, sondern mir nur einen Rat gibt, muss ich Ihnen mit großem Bedauern wiederholen, Exzellenz, dass ich nicht davon abstehen kann, daran zu arbeiten, dass sich dieser Wunsch des guten Jesus erfüllt: die Errichtung einer solchen Kirche nahe dem jetzigen Heiligtum der Barmherzigen Liebe. Deshalb wende ich mit an I.E., damit sie mir freundlicherweise als Ordinarius des Ortes die Erlaubnis geben, die ich benötige. Ich bitte den Herrn, dass er Sie erleuchte, um mir diese Gnade zu gewähren.

 

 

Collevalenza, 1. Juli 1962

(El pan 19, 2448)

Hochw. Exzellenz Msgr. Antonio Fustella

Bischof von Todi

Hochw. Exzellenz,

ich erlaube mir, Ihnen die Kopie eines Briefes von Erzbischof Gisberto Martelli zu senden, dem Zuständigen für die Monumente Umbriens und Mitglied der Päpstlichen Kommission für sakrale Kunst. Es scheint, dass er das Projekt des Architekten Lafuente bezüglich des großen Tempels der Barmherzigen Liebe sehr geschätzt hat.

Ich bitte den Herrn, dass er E. Ex. eine der Sorgen nehmen möge, die Sie davon abgehalten haben, mir die gewünschte Erlaubnis zu gewähren, um mit dieser Kirche beginnen zu können, die so notwendig ist, um die Pilger aufzunehmen. Nehmen sie meine treue Huldigung an und segnen Sie mich, Exzellenz.

Ihre ergebene

Collevalenza, 9. Juli 1962

(El pan 19, 2449)

S. E. Hochw. Msgr. Antonio Fustella

Bischof von Todi

Hochwürdige Exzellenz,

ich danke Ihnen von ganzem Herzen für die Zustimmung, die Sie mir erteilt haben, um neben dem Heiligtum der Barmherzigen Liebe den neuen Tempel zu bauen. Ich bin sicher, dass Sie diese Erlaubnis nicht bereuen werden und freue mich im Gedanken an den reichen Lohn, den Sie vom Herrn dafür erhalten werden.

Ich versichere Ihnen, Ihrer ständig vor der Barmherzigen Liebe und bei Maria, der Mittlerin, zu gedenken. Mögen Sie, Exzellenz, mit Wohlwollen unsere bescheidenen Ausführungen begleiten.

Ich verneige mich zum Kuss des Hl. Rings und erbitten den Hl. Segen für die Ordensmänner- und frauen der B.L. und für mich.

Ihre ergebene


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ultimo aggiornamento 05 settembre, 2013