„... man wird auch ein großes und herrliches Heiligtum verwirklichen, das meiner Barmherzigen Liebe geweiht sein wird
991 14. Mai 1949: in dieser Nacht des 14. Mai war ich zerstreut und der gute Jesus hat mir gesagt, dass er wünscht, dass die Arbeiten an diesem Haus sobald als möglich wieder aufgenommen werden. Ich habe ihm geantwortet, dass er meinen großen Wunsch und auch meinen Schmerz kennt, denn wenn er nicht Abhilfe schafft, dann wird das Generalat der Dienerinnen der Barmherzigen Liebe nie fertig werden. Aus Spanien kommt nämlich nichts mehr, da die spanische Regierung die Güter von Pilar beschlagnahmt hat und ich weiß nicht, was ich tun soll, damit nicht das geschieht, was Pilar mir mit großem Bedauern vorhergesagt hat, als ich die Schenkung ihrer Güter an die Kongregation nicht angenommen habe, „ein Vorschlag, den ich, wie du sehr wohl weißt, mein Jesus, nicht angenommen habe, weil du das nicht wolltest; und jetzt - was machen wir jetzt, mein Jesus?"
992 Du willst, dass dieses große Haus mit Opfer, Arbeit und Schmerz fertiggestellt wird, um den Töchtern und Söhnen von morgen ein Beispiel zu geben, damit diese lernen, die Großzügigkeit der Wohltäter nie auszunutzen, so wie sie ihre Mutter nicht ausgenutzt hat, obwohl sie wusste, dass ihr alle Güter dieser Person zur Verfügung standen und dass ich dieser Seele die größte Freude gemacht hätte, wenn ich frei über ihre Güter verfügt hätte. Mir, mein Jesus, genügte es, zu wissen, dass du es nicht wolltest, um ein solches Vermögen nicht anzunehmen, auch wenn mir klar war, dass ich den Bau dieses Hauses nicht beenden konnte, das so nötig und nützlich ist für die junge Kongregation und für jene, die noch gegründet werden wird.
993 Das wird für die Töchter sehr nützlich sein, wie es auch die Militärschneiderei war. So wird es auch sein für die Fertigstellung dieses Hauses und für die Werkstätte, die einige Jahre später, wie Jesus sagt, errichtet werden soll, unter Opfer, Kampf und Leiden. Sowohl die Werkstätte als auch die Arbeit, die ich haben werde, um den zweiten Trakt dieses Hauses zu bauen, werden dazu dienen, die treuen Töchter zum Opfer und zur Arbeit zu animieren und von der Kongregation die Faulheit fernzuhalten und den Missbrauch der Nächstenliebe der Wohltäter um große Dinge zu vollbringen. Sie werden vermeiden, diese zu belästigen; in der Tat sind es oft die Wohltäter, die sich aufopfern, damit die Ordensleute große Werke vollbringen und große Vorhaben bewerkstelligen mit dem Geld und dem Opfer dieser liebevollen und sehr großzügigen Seelen.
994 „ Das - so sagt der Herr - will ich bei den Dienerinnen der Barmherzigen Liebe nicht sehen und weniger noch bei den Söhnen der Barmherzigen Liebe. Du bist dazu berufen, diesen Missbrauch durch dein Beispiel zu beseitigen, indem du große Dinge tust und die beiden Kongregationen groß machst durch Opfer, durch Schmerz und mit meiner Hilfe, die dir nie fehlen wird; deshalb ordne ich dir an, schon ab morgen anzufangen, um in diesem Haus mindestens 500 Pilger pro Tag aufnehmen zu können - vom ersten bis zum letzten Tag des Heiligen Jahres. Ich versichere dir: wenn du dich dieser - für dich sehr schmerzhaften - Arbeit ganz hingibst und dem Opfer, das ich von dir verlangen werde und dem Leid, das dir das Organisieren dieser Arbeit bereitet, die eine gute Lehrzeit für dich sein wird... dann wirst du am Ende des Heiligen Jahres den Betrag für das Haus und die Möbel bezahlt haben und der Kongregation ein großartiges Haus mit einer besonderen Organisation überlassen.
995 So werden sie viele Jahre leben können ohne irgendeinen Wohltäter zu belästigen; nicht nur das Generalkapitel, das Noviziat, das Internat für die armen Mädchen, sondern auch die Söhne der Barmherzigen Liebe, denen diese Töchter mit schwesterlicher Liebe und großen Opfern helfen werden, damit sie sich nicht so sehr um die materiellen Dinge kümmern müssen, sondern sich ganz dem Heil der Seele und den geistigen Dingen widmen können.
996 Bis du, Jahre später, mit meiner Hilfe, mit größeren Leiden, Mühen, Kummer und Opfer die letzte großartige Werkstätte organisieren wirst, die eine große materielle und moralische Hilfe für die Töchter und Mädchen sein wird, die das Glück haben, dort aufgenommen zu werden.
997 Zusammen mit dieser Werkstätte wird man auch ein großes und herrliches Heiligtum verwirklichen, das meiner Barmherzigen Liebe geweiht sein wird, sowie ein Haus für die Kranken, eines für die Pilger, ein Haus für den Klerus, das Noviziat der Dienerinnen der Barmherzigen Liebe und das Seminar meiner Söhne der Barmherzigen Liebe. Alle werden unabhängig von der Hilfe der Kommunität Roms leben, in der immer das Generalat bleiben wird; sie werden sich gegenseitig helfen - die Töchter mit der materiellen Arbeit, die Söhne beschäftigt mit der spirituellen Arbeit. Sie werden um sich herum den süßen Duft des guten Beispiels verbreiten und jene an Mich ziehen, die vorübergehen oder in diesem „Roccolo" der Seelen Halt machen; beide werden der Ruf sein, der die Seelen zu Mir führt, welche dieses einzige Heiligtum der Barmherzigen Liebe besuchen.
998 Du darfst aber nie vergessen, dass ich mich immer der unbedeutendsten und kleinsten Mittel bedient habe, um große und großartige Dinge zu vollbringen: zu Bileam habe ich durch einen Esel gesprochen, statt durch einen Engel; und um später eine große Garbe zu erhalten ist es nötig, einen kleinen Samen zu säen, ihn mit Erde zu bedecken, ihn dem Wasser, der Sonne, der Kälte und dem Schnee auszusetzen und ihn letztendlich verfaulen zu lassen und zu vernichten, damit er Frucht bringt und Weizen in großem Überfluss produziert.
999 Und das alles reicht noch nicht, damit die Frucht dem Menschen als Nahrung dienen kann; man muss den Weizen zerreiben, zermahlen und zu Pulver machen; das Pulver wird dann gesiebt, um die Kleie vom Mehl zu trennen und das Mehl wird mit Wasser gemischt, geknetet und gut gebacken, damit es als Lebensmittel dienen und Hauptnahrungsmittel zum Erhalt des Menschen werden kann.
1000 So musst auch du durch diesen ganzen Prozess hindurch, um so zu sein, wie ich dich will; das heißt, ich will mich deiner als Nahrung und Hilfe für viele Seelen bedienen und ich will, dass die Söhne und Töchter aus dir die Substanz dieses Prozesses ziehen, um mir in diesem Heiligtum große Ehre zu erweisen mit dem süßen Duft des Opfers, des Gebetes, des Verzichtes und mit der beständigen Ausübung der Nächstenliebe und der Zuneigung zu den Bedürftigsten."
1001 28. Mai 1949: heute, am 28. Mai ´49 sage ich den Töchter, dass ich geträumt habe, bald einen großen Bauunternehmer suchen zu müssen, der sich darum kümmert, den Trakt zu bauen, der diesem Haus fehlt, um vom ersten bis zum letzten Tag die Pilger des Heiligen Jahres aufnehmen zu können, so wie Er es mir versprochen hat. Deshalb kann ich mich dem Unternehmen verpflichten, das diese Arbeit annehmen wird und bis zum Ende des Heiligen Jahres die Schulden bezahlen.
1002 Ich habe Schwester Emilia von Jesus Mengasini zur Kongregation der Ordensleute geschickt, zum Sekretär S.E. Msgr. Pasetto, aber dieser möchte, dass ich persönlich erscheine.
1003 29. Mai 1949: heute, am 29. Mai, gehe ich zu Msgr. Pasetto; nachdem ich ihm erläutert habe, was mir passiert, hat er mir geraten, zum Kardinalvikar zu gehen.
1004 30. Mai 1949: heute, am 30. Mai, wurde ich von Seiner Eminenz empfangen. Nachdem er mich angehört hatte, fragte er mich, ob ich sicher wäre, dass Jesus mir diese Vorsehung für das Heilige Jahr zugesagt habe. Er glaubt nämlich nicht, dass dies so sicher sei, vor allem weil im Heiligen Jahr niemand die nötigen Millionen für die Fertigstellung des besagten Gebäudes liefern würde, wie auch Ingenieur Ercole meint. Deshalb „soll ich nicht wagen, diese Arbeit zu beginnen mit der Illusion, sie mit den Einnahmen des Heiligen Jahres bezahlen zu können, denn das Bauunternehmen müsste dann das Gebäude beschlagnahmen, weil ich die Arbeit des zweiten Traktes nicht bezahlen kann."
1005 Ich habe ihm geantwortet: „Nein, Eminenz, das wird nicht geschehen, denn der gute Jesus hat mir versichert, dass ich alles mit der Arbeit des Heiligen Jahres bezahlen kann." „Wissen Sie auf wie viel sich der Betrag ungefähr beläuft?" „Ja, Eminenz, man sagte mir, alle Arbeiten zusammen - das heißt, die Errichtung einer Baracke im Garten, um die Internatsschülerinnen und einen Teil der Schwestern dort zum Schlafen unterzubringen, um Raum für die Pilger des Heiligen Jahres zu lassen, die beiden Trakte, das Mobiliar für das ganze Haus für 500/600 Pilger... - belaufen sich auf mehr als zweihundert Millionen."
1006 „Und Ihnen ist bewusst, dass das eine unmögliche Sache ist? Es gibt keine Hotels oder Unterkünfte für Pilger, die eine so große Summe verdienen könnten; sehen Sie nicht, dass das unmöglich ist? Wir wären froh, wenn wir im Heiligen Jahr in ganz Rom zweihundert Millionen einnehmen könnten, so wie sie das wollen - das Einkommen von allen Hotels und Unterkünften für Pilger zusammengenommen! Das wäre ein großer Skandal, Madre!"
1007 „Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich nicht glaube, dass man in Rom mit der Arbeit des Heiligen Jahres mehr als fünfzig Millionen verdienen kann. Was werden Sie tun, wenn sie zweihundert Millionen für die Arbeiten an diesem großen Gebäude und die Ausstattung für die Aufnahme von 600 Personen ausgegeben haben, wenn in ganz Rom nur gerade einmal fünfzig Millionen verdient werden? Werden Sie ihr Werk dem Bauunternehmen übergeben und zurück nach Spanien gehen, wie es andere Kongregationen tun mussten, ohne etwas der Kosten für diesen Bau zurückzubekommen? Was würden Sie in solch einem Fall tun?"
1008 „Ich würde gar nichts tun, Eminenz; denn Jesus, der sehr gut weiß, was er sagt, hat mir versichert, dass ich die Schulden mit der Arbeit des Heiligen Jahres bezahlen werde, und Sie, Eminenz, werden sehen, dass sich alles so zutragen wird, wie ich gesagt habe." „Gut, Madre Speranza, ich verweigere Ihnen die Erlaubnis nicht, aber passen Sie auf, nicht in ihr Verderben zu rennen; und kommen Sie dann nicht zu mir, um zu heulen, wenn ihre Kongregation Rom verlassen muss."
1009 1. Juni 1949: heute, am 1. Juni, haben sich drei Firmenchefs vorgestellt und ich habe ihnen dargelegt dass:
1° der Trakt so fertiggestellt werden muss, dass man ihn am Tag der Eröffnung des Heiligen Jahres einweihen kann
2° ich der Firma nichts zahlen kann, bevor die Arbeit des Heiligen Jahres beginnt; aber nach deren Beginn könnten sie das geschuldete Geld wöchentlich zurückbekommen und ich versichere, dass ich bis Ende des Jahres alle Schulden bezahlt hätte.
1010 Daraufhin folgte eine lange Diskussionen, in der wir uns nicht einigen konnten, vor allem weil ich keinerlei Garantie für meine Versprechen hatte und auch weil sie, meiner Meinung nach, eine arme Ordensschwester ausbeuten wollten, die sich gegen Kostenvoranschläge sträubte, von denen sie ihrer Ansicht nach sehr wenig verstehen konnte. So habe ich ihnen gesagt, was ich dachte.
1011 Unter ihnen befand sich ein gewisser Lino Di Penta. Verletzt durch das, was ich ihnen gesagt hatte und auch weil er ein Mensch mit gutem Herzen war und mich leiden sah und sagen hörte, dass mir so etwas in meiner Heimat nicht passiert wäre, antwortete er mir: „Madre, wenn Sie bis jetzt in Italien niemanden gefunden haben, der Ihnen vertraut, so kann ich Ihnen versichern, dass es nun jemanden gibt, der Ihnen vertraut. Deshalb sage ich Ihnen: kümmern Sie sich nicht darum, was das Unternehmen auf sich nehmen kann oder nicht; ich versichere Ihnen, dass mein Unternehmen bereit ist, das Notwendige in Angriff zu nehmen und die nötige Zeit auf das geschuldete Geld warten wird, wie und wann Gott will, damit sie die gegenwärtige Situation - und auch schlimmere, wenn diese kommen würden - meistern können."
1012 2. Juni 1949: heute, am 2. Juni, haben die Arbeiten begonnen, nachdem ich mich mit dem Unternehmen und einem deutschen Priester, Pfarrer Bayer genannt, vom verantwortlichen deutschen Komitee für die Unterbringung der Pilger geeinigt habe. Wir haben mit diesem Priester und dem Unternehmen vereinbart, dass er sich verpflichtet, das ganze Heilige Jahr über das Haus mit seinen Pilgern - zwischen 400 und 450 Personen - zu besetzen, und uns erlaubt im Rest des Hauses Pilger anderer Nationalitäten aufzunehmen.
1013 11. Juni 1949: heute, am 11. Juni beginnen endlich die Arbeiten
1014 26. Juni 1949: heute, am 26. September, erhalte ich eine traurige Nachricht. Pfarrer Bayer teilt mir mit, dass er seine Verpflichtung nicht einhalten kann, weil er nicht mehr, wie zuvor, mit dem deutschen Komitee rechnen kann und deshalb werde auch ich mich nicht auf dieses Versprechen verlassen können. Ich weiß nicht, was mit mir in diesem Moment geschehen ist; nur der gute Jesus kann meinen Schmerz und meine Entmutigung verstehen.
1015 Dem Unternehmen habe ich nichts gesagt, aber meine Trauer war groß in Erinnerung der Worte des Kardinalvikars und der Verantwortung, die auf meinen Schultern lastet, weil ich nicht auf Seine Eminenz gehört habe, der überzeugt war, dass ich unter keinen Umständen mit der Arbeit des Heiligen Jahres das nötige Geld beschaffen kann, um den Bauunternehmer zu bezahlen, mit dem Ergebnis, dass - seiner Meinung nach - die Kongregation Rom verlassen und dem Unternehmen den errichteten Teil des Hauses überlassen muss, um die angefallenen Kosten zu decken.
1016 Trotz des Schmerzes und der Trauer sage ich nichts, arbeite weiter und lasse eifrig weiterarbeiten, damit dieser Trakt bis zum Heiligen Jahr fertig wird. Herr Lino, der anscheinend telepathische Fähigkeiten besitzt, hat mich nicht in Ruhe gelassen und mich gefragt, ob ich irgendein Problem hätte.
1017 Letztendlich habe ich ihm erzählt, dass Pfarrer Bayer nicht mehr gewillt ist, die Pilger zu schicken, so wie er es mir versprochen hatte. Er hat versucht mich zu beruhigen und aufgefordert, nicht zu leiden, denn wenn dieser Herr sie nicht schickte, dann würde ein anderes Komitee sie schicken; aber es war auch ihm eine gewisse innere Nervosität anzumerken und ohne es mir zu sagen, hat er besagten Herrn aufgesucht. Wie er mir später erzählt hat, war es ein sehr unangenehmes Treffen. Mir hat er nichts gesagt und Herr Lino wollte nicht einmal, dass es sein Bruder Antonio wisse, der Teilhaber des Unternehmens ist und meines Erachtens auch eigennütziger.
1018 In diesem Moment des Schmerzes, der Angst und der Ungewissheit verbirgt sich der gute Jesus. Den Töchter habe ich nichts gesagt und im Gedanken an die Anordnungen und die Versprechen des guten Jesus, dass ich, wenn ich mich anstrenge, den Bau des Traktes dieses Hauses beenden und ihn durch die Arbeit mit den Pilgern des Heiligen Jahres ganz bezahlen kann, finde ich - nach einer mit Weinen und Beten verbrachten Nacht - jeden Morgen neue Kraft, um erneut mit mehr Elan zu arbeiten. So habe ich zu Herrn Lino gesagt: „Da wenig Zeit bleibt, möchte ich, dass die Lastwagen mit den Ziegeln oder anderem Material, das die Schwestern abladen können, nicht von den Arbeitern abgeladen werden, sondern von den Schwestern.
1019 So entluden die Schwestern, in einer Reihe aufgestellt, die Lastwagen, wenn die Arbeiter gegangen waren und wir brachten das Material in die Stockwerke, in denen es verwendet werden sollte; einige behalfen sich mit dem Kran, andere nahmen die Treppen; wir brachten Material nach oben und angefallenen Schutt nach unten, damit die Arbeiter keine Zeit verloren.
1020 Es war wunderbar zu sehen, mit welchem Enthusiasmus und welcher Freude diese Töchter arbeiteten. Die Vertrauensperson, die damit beauftragt war, das Material für den Bau zu bewachen, sagte, wenn sie uns zur Arbeit kommen sah: „Jetzt kommt das Einsatzkommando."
1021 Trotz des Schmerzes und der Niedergeschlagenheit habe ich daran gedacht, eine große Baracke im Garten zu errichten, damit dort 96 Mädchen und acht Schwestern schlafen und so die Pilger die ganze bebaute Fläche nutzen können. Dafür habe ich einen Maurer und einen Arbeiter, der nicht vom Bauunternehmen ist, gesucht. Diese errichten zusammen mit den Schwestern eine große Baracke und verwenden dafür das ganze Material, das im Garten aufgetürmt ist und das vom Bau der zwei großen Baracken übriggeblieben ist, welche für die Töchter errichtet wurden, die am Generalkapitel teilnehmen werden.
1022 So musste ich von der Baufirma des neuen Traktes nur vier Lastwagen mit Ziegeln kaufen, einige Quadratmeter Kalk und ein paar Doppelzentner Zement. Diese beiden Arbeiter habe ich wöchentlich bezahlen können. Für das von der Firma erworbene Material konnte ich das nicht, so dass diese Schulden blieben, sowie die Kosten für die Wannen, Waschbecken und Toiletten der Bäder in den Baracken. Somit haben wir, mit mäßigen Ausgaben, eine Baracke für 104 Personen errichtet. Diese Baracke haben wir viele Jahre über benutzt, jedes Mal, wenn zahlreiche Pilger nach Rom kamen.
1023 Nur der gute Jesus weiß und kann ermessen, wie viel ich in den sechs Monaten der Errichtung dieses Gebäudes gelitten habe; ich verbrachte die Nächte damit, zu weinen und den guten Jesus um Hilfe zu bitten und tagsüber arbeitete ich: am Morgen in der Küche, um bei der Zubereitung des Mittagessens für die Arbeiter und die armen Familien zu helfen. Diese Arbeit führen wir in diesem Haus weiter, bis der gute Jesus etwas anderes entscheidet. Wenn der Dienst für die Arbeiter beendet war, ging ich mit einigen Schwestern, die geblieben waren, um mir bei der Verteilung des Essens an die Armen zu helfen (die immer mehr als 200 waren) zur Baustelle, um den Töchter zu helfen, die dort beschäftigt waren.
1024 10. August 1949: am 10. August ruft mich der Kardinalvikar an, um mir zu sagen, ich solle nicht auf die Arbeit im Heiligen Jahr hoffen, denn in vielen Ländern hatten die Kommunisten viel Propaganda dagegen betrieben und deshalb sei er sich des Misserfolgs des Heiligen Jahres gewiss. Nachdem er mir diese traurige Nachricht übermittelt hatte, fragte mich Seine Eminenz: „Was werden Sie tun, Madre?" „Ich glaube, ich muss weitermachen, Eminenz, denn Jesus wusste von dieser Propaganda und er hat mir angeordnet, zu bauen und mir versichert, ich würde alles mit der Arbeit des Heiligen Jahres bezahlen können." Seine Eminenz antwortete mir: „Er möge Ihnen helfen, Madre."
1025 Er hat mich auch gefragt, ob ich weiterhin den Armen für zwanzig Lire zu essen geben würde. „Ja, Eminenz; und seit zwei Monaten kommen wesentlich mehr, weil sie das Gebiet der Via Casilina runderneuern und alle Arbeiter, die dabei mithelfen, kommen; einige, um zu essen, andere, um ihre Ration mit nach Hause zu nehmen." „Gedenken Sie, während des Heiligen Jahres, weiterhin all diesen Armen zu essen zu geben?" „Ja, Eminenz." „Wie lange?" „Ich weiß es nicht; ich weiß nur, dass ich diese Arbeit machen muss, solange ich in Rom lebe und ich weiß auch, dass mich eine weitere harte und mühselige Arbeit in der Region Umbrien erwartet." „Und Sie wissen nicht genau wo?" „Nein, Eminenz." „Der Herr helfe dir, meine Tochter; bete für mich, ich werde für dich beten."
1026 9. September 1949 heute, am 9. September, fällt mir auf, dass weniger Arbeiter gekommen sind und der Herr Lino Di Penta ist nicht wie vorher präsent, um die Arbeit zu kontrollieren.
1027 16. September 1949 heute, am 16., habe ich den Herrn Lino angerufen, um ihn zu fragen, ob es irgendwelche Neuigkeiten gibt, weil immer weniger Arbeiter da sind und das Material nicht wie früher ankommt und weil ich glaube, dass so die Arbeit nicht fertiggestellt wird, um vom ersten Tag des Heiligen Jahres an die Pilger zu beherbergen; in diesem Fall werde ich die Verpflichtung gegenüber dem Bauunternehmen nicht einhalten können.
1028 Daraufhin hat er mir, sehr betrübt - denn er hat ein gutes Herz - gesagt: „Madre, es tut mir Leid, Ihnen Kummer zu bereiten, aber mein Bruder Antonio hat von der Propaganda gehört, die im Ausland gegen das Heilige Jahr betrieben wird und behauptet, dass es schon vor Beginn gescheitert ist. Deshalb annullieren alle Komitees aus dem Ausland ihre Verpflichtungen, wie es Pfarrer Bayer getan hat. Mein Bruder Antonio behelligt mich schon seit einigen Tagen, Sie zu frage, ob Sie bereit wären, eine Hypothek auf das bereits errichtete Haus aufzunehmen, damit die Arbeit weitergehen kann. Wenn das Heilige Jahr aber erfolgreich sein wird, wie Sie sagen, wird die Hypothek aufgehoben. Wenn Sie nicht dazu bereit sind, gedenkt er nicht, weiterzumachen."
1029 Jesus allein kennt den Schmerz, den diese Nachricht meinem Herzen zugefügt hat. Fast ohne Kraft und die Augen voller Tränen, habe ich dem Herrn Lino, der von meinem Leid sehr beeindruckt war, geantwortet, dass ich keinesfalls einen solchen Kompromiss annehmen könne und dass das Einzige, das ich ihm sagen kann ist, dass ich im Falle eines Misserfolgs des Heiligen Jahres - an den ich nicht glaube - dazu bereit sei, dass das Unternehmen in diesem Haus eine Klinik eröffne, in der ich und meine Schwestern so lange umsonst arbeiten würden, bis die Schulden abbezahlt wären und das Haus Eigentum der Kongregation würde. Aber so weit würde es nicht kommen, wiederholte ich.
1030 Ich weiß nicht, wie mir geschehen ist; ich weiß nur, dass ich das Bewusstsein verloren habe, und als ich wieder zu mir kam, hat mir Herr Lino mit tränenvollen Augen gesagt: „Hören Sie auf zu leiden, Madre, denn auch wenn mein Bruder die Arbeiten nicht fortführen will, werde ich persönlich für die Kosten dieser Konstruktion aufkommen; und wenn Sie können, werden Sie mich im Heiligen Jahr zahlen, wenn nicht, wird Gott vorsehen. Ich verspreche Ihnen, dass schon heute die Arbeiten mit mehr Eifer als bisher weitergehen. Und wenn nötig werden wir zwei Schichten machen, aber das Haus wir bis zum 24. Dezember fertig sein."
1031 Der gute Jesus allein weiß, wie viel ich in diesen sechs Monaten gelitten habe, weil ich aus meinem Herz die Ratschläge und Befürchtungen Seiner Eminenz nicht verbannen konnte, immer voller Angst, meine Kongregation in den Ruin geführt zu haben, wenn sich bewahrheitete, was er mir vorausgesagt hatte.
1032 24. Dezember 1949: heute. Am 24. Dezember haben wir die ersten Pilger aufgenommen, und dank dem guten Jesus realisiert sich alles so, wie er mir gesagt hat.
(El pan 18, hoy 991-1032)
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ultimo aggiornamento
05 settembre, 2013