„Mein Jesus, gib, dass ich in diesen Augenblicken des Leides nicht den Trost der Geschöpfen suche, sondern nur den deinen"

 

11. Februar 1942: am 11. Februar erhalte ich den ersten Brief des Bischofs von Tarazona. Obwohl ich ihm verschiedene Male geschrieben und ihm die Ernsthaftigkeit meiner Krankheit mitgeteilt habe, sagt er mir: „mir wäre es lieber, sie würden keine langen Briefe an die Schwestern schreiben." Jesus allein weiß, welchen Schmerz dieser Brief meiner armen Seelen zugefügt hat. Für mich ist es nämlich ein großer Trost, die Töchter zu leiten und zu ermutigen - wenn es auch nur schriftlich sein kann. Ich danke dem guten Jesus für dieses große und furchtbare Leid und bitte Ihn um seine Hilfe, um in dieser Prüfung so zu leiden, wie mein Gott es will, ohne dass der Bischof und die Töchter meinen Schmerz bemerken. Hilf mir, mein Jesus, damit ich in diesen Augenblicken des Leides nicht den Trost der Geschöpfe suche, sondern nur den deinen. Gib, dass ich mit deiner Hilfe all jene in der Liebe zu dir entzünden kann, die sich mir nähern. Gib, dass ich ihnen verständlich machen kann, dass man, wenn man liebt, einen solchen Reiz für den Schmerz verspürt, dass man ihn ersehnt und wünscht und ohne das Kreuz nicht leben kann. Sei nicht traurig, mein Jesus, wenn du mich in diesen schmerzvollen Momenten weinen siehst. Du weißt, dass es mir leid tut. Mein armes Herz ist zu allem bereit, aber ich kann die Tränen nicht zurückhalten. Denn mir ist es noch nicht gelungen, meine schwache Natur ganz deinem göttlichen Willen zu unterwerfen und wenn dann der Augenblick der Prüfung kommt, bringt sie diese Frucht hervor, die ich hasse. Ich möchte gerne, dass sie mit meinem Herzen übereinstimmt und ihr nicht erlauben, angesichts des Schmerzes aufzubegehren.

13. Februar 1942: heute, am 13., geht es mir besser und ich denke, dass ich die Gnade erhalten werde, die Kongregation der Söhne der Barmherzigen Liebe zu gründen und noch weiter für die armen Priester zu leiden, die das Unglück hatten, meinen Gott zu beleidigen.

14. Februar 1942: am14. Februar kommt Madre Antonia an, die Oberin in diesem Haus sein wird.

Rom, 19. Februar 1942: mein Jesus, du sagst mir, dass du dir wünschst, dass ich deinem göttlichen Willen mehr entspreche. Welchen Kummer hat diese Ermahnung meiner Seele bereitet! Denn obwohl ich nichts anderes will, als immer deinen Willen zu erfüllen und dass dieser sich in mir erfüllt, sehe ich, dass ich ihn offensichtlich nicht ausführe oder annehme, so wie du es willst, wenn der Moment dazu kommt. Du sagst mir, dass ich daran denken soll, dass deine Erkenntnis immer zur Liebe führt und die Erkenntnis meiner selbst wird mir zeigen, wie sehr meine Seele Gott nötig hat. Sie wird mich leidenschaftlich nach ihm verlangen lassen und ich werde mich vertrauensvoll in seine Arme legen und mich seinem göttlichen Willen anvertrauen. All das wird mich direkt und indirekt immer mehr mit Ihm vereinen, der die Quelle aller Vollkommenheit ist. Mein Jesus, mein einziger Wunsch ist es, Dir zu gefallen und mich deinem göttlichen Willen in allem gänzlich zu unterwerfen. Lass nicht zu, dass ich etwas verlange, das nicht nach deinem Willen ist.

22. Februar 1942: heute, am 22., schreibe ich dem Bischof von Tarazona. Ich bitte den guten Jesus um Hilfe, damit ich dem Bischof auch nicht den geringsten Schmerz oder den geringsten Kummer ob seines Verhaltens merken lassen.

26 Februar 1942: heute, am 26. Februar, schreibt Pilar dem Bischof von Tarazona, um ihn zu beruhigen. Er will nämlich nichts mit ihr zu tun haben; vielmehr möchte er, dass sie so bald als möglich nach Spanien zurückkehrt und das hat er ihr auch befohlen. Aber im Heiligen Offizium haben sie ihr gesagt, dass sie nicht zum Gehorsam verpflichtet ist. Pilar hat dem Bischof geschrieben und ihm mitgeteilt, dass sie im Moment nicht nach Spanien zurückkehren kann und glaubt, dass es für das Wohl der Kongregation besser ist, wenn sie in Rom bleibt. Denn dort könne sie leichter gegen die Feinde kämpfen und außerdem sei sie entschlossen, die Madre nicht allein zu lassen. Welchen Kummer bereitet es mir, wenn ich sehe, wie der Bischof Pilar behandelt! Ich habe ihr gesagt, dass sie sich nicht sorgen und dem Bischof nicht weiter schreiben solle und dass wir uns gemeinsam bemühen werden, für die größere Ehre Jesu zu leiden, um vereint mit ihm zu leben und zu sterben. So werden wir den Trost haben zu sehen, wie die Kongregation inmitten unserer Angst, unserer Bemühungen und unserer Schmerzen stark wird. So, genug der Worte, vertrauen wir uns dem guten Jesus an.

17. März 1942 Heute, am 17. März wird Sr. Ermanna Marcelli ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Monate später stirbt sie wie eine Heilige.

Rom 18. März 1942 Pilar geht zur Kongregation für die Ordensleute, wo sie ihr die Erlaubnis zur Öffnung des Noviziats überreichen.

Am Tag des Heiligen Josef haben wir ein Dankesfest gefeiert für das Geschenk der Erlaubnis zur Eröffnung des Noviziats. Ich sage zu den Töchter: „Seht, meine Töchter, wie sehr der gute Jesus uns liebt und wie üppig er Gnaden über uns und unsere geliebte Kongregation ausschüttet. Ich versichere euch: wenn wir uns um seinetwillen von den Geschöpfen entfernen und uns daran gewöhnen, Gott in allem, in jedem Ding, jeder Person und jedem Ereignis zu sehen, dann wir Er, der die Welt und den Teufel besiegt hat, immer bei uns sein als treuer Freund. Zusammen mit Ihm werden wir in jedem Streit und in jeder Täuschung des Teufels oder der Menschen siegreich sein. Ich bitte den Herrn um die Gnade, dass sowohl ich als meine Töchter nichts anderes wünschen, als Ihn zu erfreuen und uns in allem seinem göttlichen Willen zu unterwerfen.

Rom, 26. März 1942 – Mein Vater, ich muss ihnen gestehen, dass dank der Barmherzigkeit meines Gottes weder meine geliebte Kongregation noch ich gestorben oder gescheitert sind. Für sie und für mich ist die glorreiche und reinigende Prüfung vorüber. Ich danke dem guten Jesus unendlich dafür, dass er sich gewürdigt hat, uns durch diese Prüfung einen enormen geistlichen Nutzen zu gewähren. Mein Gott, du freust dich nie über unser Verderben und so schenkst du uns nach dem Sturm den Frieden und nach zahlreichen Tränen gewährst du uns Freude.

29. März 1942 Am 29. schreibe ich dem Bischof von Tarazona.

Gründonnerstag, 2. April 1942: heute, am Gründonnerstag bitte ich Dich, mein Jesus: vergiss die Priester der ganzen Welt nicht. Für sie möchte ich als Opfer leben. Erleuchte sie mit deinem Licht, mein Jesus, damit sie die Leere und Nichtigkeit der menschlichen Dinge erfahren. Ziehe sie an Dich und zeige dich ihnen als liebender Vater und als Quelle alles Guten. Gib ihrem Willen die Kraft und Beständigkeit, die sie brauchen, um nichts anderes zu suchen und zu wünschen als Dich allein. Gewähre mir, mein Jesus, Dich zeit meines Lebens in einem beständigen Schmerz zu lieben, um irgendwie die Beleidigungen zu sühnen, die deine Priester dir zufügen. Nach einem langen Leben in Arbeit und Leid möge mein Leib zerstört sein, in Sühne für die Sünden der Fleischeslust, die deine Priester begehen. Ich bitte dich auch einmal und tausend Mal, mein Jesus, dass meine Leiden nicht dazu dienen mögen, die zahlreichen Beleidigungen zu sühnen, die ich Dir leider zugefügt habe. Lass mir diese Sühne für das Fegefeuer – nicht für die Hölle, mein Gott, denn dort könnte ich Dich nicht lieben.

Hilf mir, mein Jesus, dich nie zu betrüben, sondern Dir in jedem Augenblick zu geben, was du von mir verlangst. Mein Leben sei ein beständiges Leiden und sei immer deinem Willen ergeben. (El pan 18, hoy 736-759)


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ultimo aggiornamento 05 settembre, 2013