22. November 1981

Der Papst im Heiligtum

Dieser Besuch war ersehnt und erhofft, aber niemand von uns dachte, dass er schon so bald stattfinden würde

Die Madre hatte 16 Jahre zuvor, am 9. September 1965, selbst zu uns darüber gesprochen – in dem Jahr, in dem das große Heiligtum, die Basilika und Krypta, fertiggestellt und geweiht wurden.

„ Vergangene Nacht hat der gute Jesus mir gesagt, dass eines Tages der Stellvertreter Christi kommen und dieses Heiligtum besuchen wird. Von ganzem Herzen habe ich Ihm gesagt, dass ich mir wünschen würde, dass das schon jetzt geschehe ..."

(El pan 21, exh 659)

Paul VI war Papst, als uns die Madre am 9. September 1965 vorhersagte, dass eines Tages der Papst zum Heiligtum kommen würde. Die Madre hatte immer eine große „Verehrung" für die Person des Heiligen Vaters und alle Päpste haben sie ermutigt und gesegnet. Sie ihrerseits hat ihnen stets das Projekt des Heiligtums unterstellt und von ihnen Ermutigung dazu erhalten.

  • von Papst Pius XII (1939-1958) wurde sie sehr geliebt und geschätzt
  • von Papst Johannes XXIII (1958-1963) wurde sie ermutigt [vgl. El Pan 21 exh 26 ]
  • Papst Paul VI (1963-1978) hatte den Wunsch ausgesprochen, das Heiligtum zu besuchen und hatte ihr versprochen, zu kommen [vgl. El pan 21 exh 788-791]
  • Papst Johannes Paul I (1978) hatte die Arbeit ihrer Töchter in Venetien geschätzt
  • Johannes Paul II (1978-2005) kam auf persönlichen Wunsch und eigene Entscheidung als Pilger zum Heiligtum

Wir fügen die Niederschrift einiger Aussagen der Madre an, die wir selbst von ihr gehört haben. Manche haben wir auch auf Band aufgenommen.

 

18.12,1959

Zur Zeit des Pontifikates von Johannes XXIII

Am Fest der Mariä Erwartung spricht die Madre zu den Pilgern:

… All diese Dinge des Herrn erscheinen, menschlich betrachtet, sehr seltsam. Es könnte z.B. seltsam scheinen, dass ein Priester aus Rom, ein Mitglied einer anderen Kongregation, heute, am Namenstag der Gründerin, die Messe mit der Gemeinschaft feiern. Es handelt sich um P. Vincenzo, vom Orden der unbefleckten Jungfrau Maria. Ich sage euch das, damit ihr seht, dass die Vorsehung in den Dingen, die seltsam erscheinen, immer richtig handelt. Er ist heute gekommen und hat an der Stelle von Pater Alfredo Di Penta, dem ersten Sohn der Barmherzigen Liebe, die Messe gefeiert. Vielleicht gefällt das der ein oder anderen Schwester nicht, aber mir schon. Ich habe gesagt: „Herr, mit Dir scheint alles durcheinander, doch am Ende ist alles am richtigen Platz." Ihr müsst wissen, dass dieser Sohn, der heute die Messe gefeiert hat, für mich wie einer der ersten Söhne der Barmherzigen Liebe war, auch wenn er seine Gelübde in einer anderen Kongregation abgelegt hat, bei den Söhnen der Unbefleckten Jungfrau Maria.

Reden wir jetzt von etwas anderem.

Mir tut es sehr leid, meine Kinder, dass ich auf italienisch die Liebe und Freude nicht ausdrücken kann, die ich empfinde, wenn ich bei euch bin. Hier bei euch, in diesem Roccolo, mit den Wundern, die unser Herr, die Barmherzige Liebe, dort wirkt.

Vor der Verwirklichung dieses Heiligtums der Barmherzigen Liebe wusste ich nicht, was ein Roccolo war: ein Ort, an dem man Vögel fängt. Es sollte ein Ort für die Barmherzige Liebe werden, um dort Seelen zu fangen. Ich sagte: Aber, Herr...!!!

Die Seelen, die von Ihm entfernt leben, sollen verstehen, dass es der Ort ist, an dem der Herr sie einfängt und ihnen hilft. Und die Söhne und Töchter der Barmherzigen Liebe werden durch ihre Liebe und ihr Opfer diese entfernten Seelen zu diesem Ort anziehen, wie einst die Vögel angelockt wurden. Und so werden Seelen, die hin- und herschweifen, ohne zu wissen wohin, und die mit geschlossenen Augen umherfliegen, in diesen Roccolo fallen.

Seliges Collevalenza, welches das Glück hat, der Sitz dieses Roccolo zu sein – auf diesem Hügel, in einem abgelegenen Dorf, ohne Verbindung... Viele werden kommen, um Collevalenza zu sehen – warum? In diesen Roccolo für die Seelen werden sie kommen, ohne zu wissen, wie. Wie Schmetterlinge, die hin- und herfliegen und überall anstoßen und nicht wissen, dass sie hier im Roccolo enden werden, wo ER, die Barmherzige Liebe sie erwartet.

Unser Herr nimmt immer das Niedrigste, um große Dinge zu tun. Und er hat es hier gezeigt – er wusste gut, was er sich aussucht: er konnte nichts schlechteres nehmen. Also hat er mich genommen und mich aus einem anderen Land in dieses hier gebracht, in dem ich nicht einmal die Sprache beherrsche. Seit 1936 bin ich nun hier. Und er hat von mir verlangt, dieses erster Heiligtum der Barmherzigen Liebe zu errichten, in dem ich mit Freude und Enthusiasmus arbeiten soll. Warum? Weil ich seinen Willen tue.

Weil der Herr wollte, dass das alles auf diesem Hügel passieren sollte, fragen vielen: was machen die da in Collevalenza? Ich freue mich zu sehen, dass Collevalenza gläubig ist, dem Herrn antwortet und inmitten seiner Armut hier das Heiligtum der Barmherzigen Liebe errichtet. Es ist klein, die Leute haben keinen Platz. Aber mit der Zeit werde ich voll Freude sehen, dass hier auch ein größeres steht, 40 mal 65 Meter – so groß wie eine Basilika, ihr werdet es sehen!

Als ich zum Bischof von Todi gesagt habe, dass hier dieses große Heiligtum gebaut werden soll, hat er gelacht und gesagt: „Madre, die Kirche, die sie haben, ist schon zu groß für Collevalenza". Als ich sah, dass er scherzte, habe ich ihm geantwortet: „Der Herr kann keine kleinen Dinge verlangen, weil er selbst so groß ist!" Er war zufrieden. Später kam er und hat zu mir gesagt: Jetzt sehe ich, dass der Herr Recht hat, wenn er sagt, dass Collevalenza eine Basilika braucht – sie wird gebaut werden. Das ist Collevalenza! An einem nicht mehr weit entfernten Tag wird es eine Stadt sein und Leute aus allen Teilen der Erde werden hierher kommen.

Ihr dürft nicht vergessen, meine Kinder, dass der erste Gründer all dessen ein Bianchini war. Ein Bianchini, der ein großer Heiliger in der Geschichte ist. Seine Familie lebt noch. Dieser Mann widmete sich ganz der Nächstenliebe, er kannte nichts anderes und war auch voll Liebe zu unserem Herrn.... Deshalb war dieser Mann die Quelle dieses Heiligtums, dieses Roccolo. Es war dieser Mann, der uns vom Himmel aus hilft. Ich empfehle mich ihm jeden Tag an und sage zu ihm: „Hilf mir. Als du noch auf Erden warst, hast du vielen geholfen. Hilf jetzt diesem Geschöpf, das nichts anderes hat als das, was die göttliche Vorsehung gibt, um etwas so Großes zu tun. Und er tut es. Ihr, die ihr in Collevalenza geboren seid, könnt stolz auf ihn sein.

Als der Herr von mir verlangt hat, ein Heiligtum zu errichten, war ich bestürzt (erschrocken, verwirrt, verängstigt). Ich glaube, es war eine Nacht im September des vergangenen Jahres. Am 27. September fuhr ich nach Castel Gandolfo und wurde vom Papst empfangen. Ich sagte zu ihm: Eure Heiligkeit, jetzt verlangt der Herr ein Heiligtum von mir! Er antwortete mir: Nur Mut, meine Tochter, nur Mut! Wenn der Herr es von dir verlangt, warum sorgst du dich?... Mut, meine Tochter, du musst stark und entschlossen sein!...

Meine Kinder, betet für mich. Betet nicht darum, dass der Herr mir Gesundheit schenke, sondern dafür, dass ich dem Herrn alles geben kann, was er von mir verlangt.

Betet zum Herrn, der sich für ein solches Heiligtum einer halbtoten Schwester bedient...Ich kann mich kaum auf den Füßen halten. Die älteren Leute glauben, dass ich am verhungern bin, aber das ist nicht so.... Der eine bringt mit vier Orangen, der andere eine Flasche Öl.... (El Pan 21 exh 26)


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ultimo aggiornamento 05 settembre, 2013