Lehre über die Eucharistie

Liebe Töchter, habt höchstes Interesse daran, dass die Kinder die Eucharistie sehr lieben und lehrt sie, dass es für den Menschen nichts Größeres gibt, als seinen Gott zu empfangen. Sagt ihnen, dass sie sich mit Enthusiasmus und Eifer dem heiligen Gastmahl nähern sollen, in dem sie Jesus empfangen. Sagt ihnen, dass sie Jesus Christus in der Person seiner Stellvertreter empfangen können; dass sie ihn empfangen können, wenn sie seine Lehre und seine Gebote annehmen und dass ihnen dadurch das ewige Heil versichert wird. Sie können ihn geistig empfangen, indem sie aus seiner Gnade leben, die die himmlische Nahrung des ewigen Lebens ist. Die erste Form stellt nur einen moralische Vereinigung her; die zweite eine reelle, aber keine persönliche; die dritte eine physische und persönliche, aber unvollständige Vereinigung. In keiner dieser drei Formen empfängt man Jesus vollkommen.

Es gibt aber eine weitere Form physischer, persönlicher und perfekter Vereinigung, in der sich der Mensch völlig mit Jesus Christus vereint, in der er in ihn einverleibt wird und sich mit Ihm identifiziert. Es ist ein vollkommener Empfang und eine völlige Teilhabe am übernatürlichen Leben. Die Inkarnation ist ein Widerschein der Eucharistie. Die Eucharistie ist wie eine neue Inkarnation, in der das fleischgewordene Wort sich - wenn auch nicht auf hypostatische Weise, so doch reell - mit all jenen vereint, die das Sakrament seines Leibes und Blutes empfangen.

Um der Welt das Leben zu bringen, war es notwendig, dass das Wort sich auf hypostatische Weise einer einzigen individuellen menschlichen Natur vereinte; um dieses gleiche Leben zu verbreiten, ersann die ewige Weisheit, sich mit so vielen menschlichen individuellen Naturen zu vereinen, wie es menschliche Personen gibt, die ihn als Nahrung empfangen. Das ist, meine Töchter, die Erklärung für die Worte unseres Erlösers: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Beim Gastmahl der Heiligen Eucharistie erfährt man Reichtum und Fülle. Reichtum durch die Art, in der sich das Leben Jesu Christi mitteilt, Fülle durch die unbegrenzte Zahl derer, die geladen sind, am Leben teilzuhaben.

(El pan 8, 1295-1300)


Das Wort Gottes und die Eucharistie

Liebe Töchter, eine unter euch fragt mich, welche Beziehung zwischen der Eucharistie und dem Wort Gottes besteht. Das Wort Gottes, meine Tochter, ist die Nahrung, die notwendig ist, um das übernatürliche Leben zu bewahren. Die Eucharistie ist das lebendige Brot, die Quelle des Lebens, für denjenigen, der sie empfängt. Keine unter euch soll vergessen, dass es nötig ist, sich vom eucharistischen Brot zu nähren, um das göttliche Leben zu besitzen, dass das göttliche Wort die Nahrung der Seele ist und dass deshalb zwei Dinge nötig sind, um das übernatürliche Leben zu erlangen und zu bewahren, welches dem göttlichen Herzen entspringt: Nahrung und Licht.

Das Wort Gottes ist Licht unserer Seelen, das Sakrament der Eucharistie ist für uns Brot des Lebens. Es lebt nur wirklich das Herz, das liebt, denn die Liebe ist das Leben des Herzens. Wie aber entzünden sich die Flammen der heiligen Liebe, die belebt, wenn nicht durch den Hauch des göttlichen Wortes.

Das Gebet, meine Töchter, ist die Schmiede, in der das menschliche Herz erwärmt wird. Wie schnell verflogen die wunderbaren Stunden für Magdalena, die zu Füßen des göttlichen Meisters saß, den sie so sehr liebte! Fasziniert hörte sie die Worte, die aus dem Munde Jesu kamen. Und welch eine Liebe im Herzen der allerheiligsten Jungfrau, das in der genauen Betrachtung der Worte ihres göttlichen Sohnes entflammt wurde! Und unser Erlöser selbst ruft aus: „Selig, die das Wort Gottes hören und es im Herzen bewahren.“ Sie sind es, die das wahre Leben leben; jenes Leben, das der Seele den Hauch des Wortes Gottes einflößt. Liebe Töchter, die Wirksamkeit des göttlichen Wortes ist so groß und ihre Kraft so wunderbar, dass ich wage zu sagen, dass es ohne sie kein übernatürliches Leben geben kann. Denn nur das göttliche Wort belebt die Sakramente, die Gott als Mittel eingesetzte und geordnete hat, um der Seele das Leben zu geben. Das Sakrament des Leibes und Blutes Jesu selbst, das dazu bestimmt ist, die hauptsächliche Nahrung der Seele zu sein, ist es nur kraft der Worte, die in der Wandlung das Brot in den Leib Jesu verwandeln. Und dieses Brot, das selbst geweiht und vollkommen ist, bringt nicht das Leben, sondern den Tod, wenn der, der es isst, ohne das Wort Gottes ist, das den Geist des Glaubens schenkt.

Unser Erlöser selbst hat in Bezug auf sein heiliges Fleisch gesagt: „Das Fleisch nützt nichts, der Geist ist es, der lebendig macht.“ Es nützt nichts, das Fleisch Jesu zu essen, wenn man sich nicht gleichzeitig von seinem göttlichen Wort nährt. Es ist wesentlich, die gleiche Nahrung zu essen und den gleichen Trank zu trinken, wie der Apostel sagt: „Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem Leben spendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus”. Wie ihr seht brauchen wir alle das Wort Gottes, damit wir – von ihm belebt – den eucharistischen Leib Jesu so empfangen, dass wir das übernatürliche Leben erlangen und bewahren.

Meine Töchter, ich denke, ihr wisst, dass der Leib und das Blut unseres Herrn Jesus Christus in der Eucharistie in sich selbst unvergänglich sind, auch wenn sich die akzidentelle, zerbrechliche Materie zerstören lässt, die als Hülle dient. Die Substanz - der Leib und das Blut unseres guten, unsterblichen und verherrlichten Jesus Christus auf dem Altar - wird nicht zerstört und vergeht nicht. Nur die sakramentalen Zeichen vergehen und können zerstört werden. Sie sind Zeichen und Figur, die wie ein mystisches Schweißtuch das unbefleckte Fleisch des Herrn beinhalten. Wie Christus im Himmel unsterblich und keinem Schmerz mehr unterworfen ist, so ist er es auch auf dem Altar. Deshalb kann nichts eine Änderung seines sakramentalen Leibes hervorrufen. Wir dürfen ebenso glauben, dass das Wort Gottes in Zeit und Raum unzerstörbar ist - trotz der menschlichen Wechselhaftigkeit.

Das Wort Gottes ist eine Quelle lebendigen Wassers, das sprudelt zum ewigen Leben. Unsere arme Seele hingegen wird vom Feuer der Leidenschaften verbrannt und ausgetrocknet vom heißen Sturm der Laster. Wie sollte man da angesichts der Quelle nicht ausrufen: „Mein Jesus, wie ein dürstender Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so dürstet meine Seele nach dir, mein Gott.“

Meine Töchter: so sollte sich eine Dienerin der Barmherzigen Liebe vorbereiten, den Leib Jesu und sein göttliches Wort aufzunehmen. Es gab Heilige, die aufgrund des heftigen Wunsches, die Kommunion zu empfangen und aufgrund der Liebe ihres entflammten Herzens, die Tränen nicht zurückhalten konnten und sich nur danach sehnten, sich mit ihrem Gott zu vereinen, seinen heiligen Leib mit unsagbarer geistlicher Freude zu empfangen.

Auch jene Seelen besaßen wahren und glühenden Glauben, die sich mit gleichem Eifer bereiteten, den Geist Jesu Christi in seinem göttlichen Wort aufzunehmen. Jemand, der nicht mit lebendigem und echtem Glauben an die göttliche Natur dieses Wortes glaubt, kann keinen solchen Wunsch und keinen solchen Hunger und Durst nach dem Wort Gottes verspüren.

Für mich ist es Motiv großer Traurigkeit, aus dem Mund einer Tochter zu hören: „Madre, das Anhören des Wortes Gottes langweilt mich etwas oder - je nachdem, wer es verkündet, auch etwas mehr. Meine Seele empfindet keinerlei Eifer, wenn ich die Hl. Kommunion empfange und ich verspüre keinerlei Trost.“ Welch ein Schmerz, meine Tochter. Die Leere deines Herzens und deine geistliche Anämie sind die fatale Folge jenes Überdrusses. Mit einer solchen Haltung – welche Früchte für das ewige Leben kann man erwarten?

Gott spricht nicht zu uns zu unserem Vergnügen, sondern zu unserer Heiligung. Seine Kirche versammelt und nicht in ihren Tempeln zur Anhörung des Wortes Gottes, um uns eine geistliche Befriedigung zu verschaffen, sondern damit wir in uns gehen, unsere innere Unordnung erkennen, reumütig zum Herrn kommen und zur Buße bereit werden.

Wenn wir das verstanden haben, meine Töchter, dann seien wir darum bemüht, die Kraft des göttlichen Wortes nicht zunichte zu machen und die Gabe Gottes nicht zu missbrauchen, der uns auf dem Weg unserer Verirrungen nicht alleine lassen will.

Liebe Töchter, denken wir daran und lehren wir die Kinder und Jugendlichen, dass das Wort Gottes, auch wenn es sozusagen in die Worte des Menschen gekleidet ist, der es verkünden soll, nicht an der Schwachheit teilhat, der das menschliche Wort unterliegt und es nicht nötig hat, dass das menschliche Wort ihm Schönheit, Kraft und Energie vermittelt. Diese Dinge besitzt es schon und das schwache menschliche Werkzeug, dessen es sich bedient, um sich zu offenbaren, kann es nur verdunkeln oder abschwächen. Dieser Gedanke muss uns eine große Zuversicht schenken!

Sagt den Kindern, dass es nicht möglich ist, dass sich das Wort des Lebens verändern oder verderben kann aufgrund der Sprache und des Hochmut der Menschen. Das Wort der Kirche, das echte Wort Gottes, ist nicht nur von Rechts wegen sondern auch de facto unvergänglich und unfehlbar und wird es immer sein – so wie es bis heute war und wie es die Geschichte auf unwiderlegbare Weise bezeugt.

Liebe Töchter, denkt daran, dass die echte Kirche Christi - die mit keiner anderen verwechselt werden kann - den Menschen immer die gleiche Lehre gelehrt, die gleichen Dogmen bekennt und in Wort und Beispiel die gleiche Moral gepredigt hat, ohne je etwas zu widerrufen oder dementieren zu müssen, denn sie besitzt die geoffenbarte Wahrheit, die keiner Veränderung unterworfen ist und nicht durch den Einfluss der Lage, der Rasse, der Sprache oder der Gewohnheiten verändert werden kann. Durch diese Eigenschaft der Stabilität erweist sie sich als göttlich, nicht von den Mängeln des menschlichen Wortes betroffen, noch von den eitlen Schnörkeln unserer Beredsamkeit erhöht.

Sicherlich fehlt es den Ministern Jesu, den gottgeweihten Personen und denen, die das Wort Gottes verkünden nicht an Fehlern und Mängeln, denn letztendlich sind es Menschen, die berufen werden, den Lehrstuhl des Heiligen Geistes zu besetzen. Aber denkt daran, meine Töchter, dass all diese begrenzten und vergänglichen Fehler, wenn sie auch das göttliche Wort teilweise - und nie ganz – verhüllen können, es doch nie entkräften oder schwächen werden und es auch nicht können.

Was wollten die Juden eurer Meinung nach, als sie planten, Jesus umzubringen, wenn nicht jenes Wort töten, das sie tödlich verletzte, jene Stimme verstummen zu lassen, die sie störte und ihnen ihre Bosheit vorhielt? Die Wahrheit, meine Töchter, verursachte diesen tödlichen Hass und der Stolz konnte die Mahnungen des Gerechten nicht tolerieren und deshalb war Bosheit die Antwort auf seine Güte. Die Frevler, die Jesus anhörten, tauschten ihre verkehrten Gedanken aus und sagten zueinander: „Lasst uns dem Gerechten auflauern, er steht unserem Tun im Weg, wir wollen ihn zu einem ehrlosen Tod verurteilen, wir wollen ihn ans Kreuz schlagen.“ Und was erreichten diese ungerechten Verfolger des fleischgewordenen Wortes letztendlich? Konnten sie es vielleicht zum Schweigen bringen? Ja, meine Töchter, aber nur scheinbar und nur für einen Augenblick. Der Triumph der Sünder währt nur kurz!

Jesus Christus schwieg fast während seines ganzen Leidens. Sein göttliches Wort verstummte für einige Stunden. Aber bevor der Epilog seines erhabenen Dramas erreicht wurde, ertönte bereits mit hohem und eindringlichen Ton das unbesiegbare Wort und das Kreuz ist der Thron und Lehrstuhl, von dem aus es in ewigem Glanz leuchten wird. Nach der Auferstehung des göttlichen Getöteten, wer hat je den siegreichen Lauf des Wortes Gottes durch den Mund der Apostel und Diener der Kirche aufhalten oder behindern können? Niemand, meine Töchter,. Sie sagten und sie sagen immer noch in Wahrheit: „Wir können nicht schweigen, denn wir sind lebendiger Ausdruck der Wortes Gottes.“

(El pan 8, 1307-1325)


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ultimo aggiornamento 03 ottobre, 2013