In äußerster Armut, in einer Wohnung in der Calle Velazquez in Madrid, beginnt in der Heiligen Nacht 1930 in privater Form die Gründung der Dienerinnen der Barmherzigen Liebe. Da es nicht möglich war, eine Ordenskongregation zu gründen, bittet und erhält Madre Speranza die Einschreibung ins zivile Register unter dem Namen "Verein der Dienerinnen der Barmherzigen Liebe".
Im April 1931, ebenfalls in Madrid, kann sie das erste Internat öffnen und diesem folgen, in eindrucksvollem Rhythmus für einen eben erst entstandenen Verein, zahlreiche weitere Gründungen in anderen Teilen Spaniens, mit dem einzigen Ziel, die Barmherzige Liebe durch die Ausübung der Nächstenliebe zu verkünden. In der Überzeugung, dass die Ignoranz leicht ein Vorwand sein kann, um jedwede Ideologie einzuführen, eilt sie überall dorthin, wo es nötig ist der grossen Not Spaniens in jener Zeit abzuhelfen: dem Analphabetismus. Sie geht in die Häuser der Kranken, um sie zu pflegen und nimmt Alte und Behinderte auf.
Zur Zeit des Ausbruch des Bürgerkriegs (1936) zählt der Verein bereits 9 Häuser. Madre Speranza wollte, dass in jedem von diesen Häusern eine besondere Aufmerksamkeiten herrsche gegenüber den Ärmsten und derer, die nicht bezahlen konnten. Sie wollte ein wirklich familiäres Klima, in den das Essen der Schwestern nicht anders sein konnte als das der Kinder. Wenn etwas besseres da war, bekamen es die Kinder.
Lesen wir, was sie selbst im Mai 1929 in ihrem Tagebuch schreibt:
Ich habe verstanden, dass der gute Jesus die Gründung der Dienerinnen der Barmherzige Liebe wollte, um Heime zur Erziehung der Waisen, der armen, der aus kinderreichen Familien und der niedrigeren Klassen der Gesellschaft kommenden Kinder zu gründen, und dass die Familien je nach ihren Möglichkeiten zum Unterhalt ihrer Kinder beisteuerten. Darüber hinaus Heime für behinderte Kinder und auch für alte Leute und Krankenhäuser für jegliche Art von Bedürftigen - in diesen Häusern muss all das vermieden werden, was den Anschein von Anstalt hat ; die Schwestern werden das gleiche essen wie die Kinder, um den schlechten Eindruck zu vermeiden, den es macht, wenn die Schwestern anders und besser essen als diese.
Auch habe ich verstanden, dass die Kindern in diesen Häusern eine solide Erziehung bekommen sollen und dass jene, die intelligent genug wären, die Oberschule besuchen können...etwas, das normalerweise den Armen nicht möglich ist , weniger noch in Spanien, wo die Ausbildung der ärmeren Bevölkerung ziemlich vernachlässigt wird..."(El pan 18, Hoy, Mai 1929)